Donnerstag, 26. Januar 2012

Hysteria - Ein skurriler Film für Teslapunks

Neu im Kino ist der Film "Hysteria".
Im viktorianischen England des Jahres 1880 breitet sich eine mysteriöse Krankheit unter den Damen der Gesellschaft immer mehr aus und droht epidemische Ausmaße anzunehmen. Die geheimnisvolle Hysterie äußert sich in nervösen Zuständen, Reizbarkeit und manchmal auch in ungewöhnlich starker, feuchter Sekretion im Bereich der Vulva. Einer der Frauenärzte, die sich von ganzem Herzen der Behandlung dieser Krankheit verschrieben haben, ist Robert Dalrymple, der für seine florierende Praxis einen talentierten Assistenzarzt sucht und in dem jungen Mortimer Granville auch findet.
Granville erweist sich als sehr geschickt und fingerfertig. Unter seinen guten und schnell auch geübten Händen finden die Patientinnen reihenweise Erlösung von ihrem Leiden im sogenannten „hysterischen Paroxysmus“. Diese heute als weiblicher Orgasmus bekannte anfallsartige Erscheinung wird vom behandelnden Arzt durch eine geschickte Manipulation von Klitoris, G-Punkt und ähnlich sensiblen Bereichen herbeigeführt. Für das Verständnis der Männer im viktorianischen England hatte dergleichen mit Sex allerdings nichts zu tun, da Sex, wie sie ihn verstanden, nur in Verbindung mit einer Penetration stattfindet.
Der Ausweitung der Praxis wären keine Grenzen gesetzt, würde Granville nicht schnell an seine physischen Grenzen stoßen, da die Herbeiführung des Paroxysmus anstrengend und langwierig ist und von Kraft und Ausdauer des Therapeuten das Letzte fordert. Bei diesem Problem kommt Granville nun sein Freund Edmund zu Hilfe, Erfinder und Konstrukteur, mit dessen Hilfe nach einigen Versuchen und Fehlschlägen ein Gerät zur mechanischen Behandlung der Hysterie das Licht der Welt erblickt. Es ist die Zeit der Entdeckung der Elektrizität und die Gerätschaften sehen dann dementsprechend kurios aus. Dieses Elektrische Gerät, was beide entwickeln, ist dann der Vorläufer des modernen Vibrators.
In einer Komödie darf natürlich auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen: Zwar scheint zunächst Emily, die jüngere Tochter von Dr. Dalrymple, die Chopin spielt und sich für Phrenologie interessiert, dem jungen Arzt und Erfinder zu gefallen, der Funken fliegt aber erst wirklich, als Granville der älteren Tochter Charlotte begegnet, einer frisch und unverklemmt agierenden Frauenrechtlerin mit heimlichen Sympathien für den Sozialismus.



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